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Vor allem Nachmeldungen aus 2024 prägen den Zubau von PV-Anlagen im Januar 2025, der mit 1.026 MWp unter den Vormonaten liegt. Eine klare Trendwende war auch beim Zubau von Speichersystemen im letzten Monat leider noch nicht wahrzunehmen.
Die Nachfrage bleibt auch bei Speichern weiter unter den Erwartungen
Schon im Vorjahr machte sich ein Abwärtstrend im Zubau von Speicherkapazitäten bemerkbar – im Vergleich zum Januar 2024 hat sich die installierte Kapazität beinahe halbiert. Auch die Anmeldung neuer Großspeicher (über 1.000 kWh) ist vom Abwärtstrend stark betroffen und bleibt im Januar weit hinter den Vormonaten zurück.
Der neue EWS-Geschäftsführer Jan Paul Dahm bleibt zuversichtlich, trotz des Ausbleibens eines klaren Aufwärtstrends bei der Nachfrage nach hochwertigen Speichersystemen. „Die Kompensation unstetiger Einstrahlungswerte durch effektive Stromspeicher und das neue Angebot an dynamischen Stromtarifen macht Solarstromanlagen immer attraktiver, vor allem für Gewerbebetreibende,“ prognostiziert der Sohn des Firmengründers Kai Lippert und ergänzt: „Wir merken schon seit einigen Monaten ein wachsendes Interesse an den Themen Eigenstromnutzung bzw. Tarifoptimierung und unsere Photovoltaik-Speicherkombinationen bilden in immer mehr Aufträgen die Basis attraktiver Geschäftsmodelle.“
Um das 21. Jahr der EEG-Vergütung voll auszunutzen, wurden Inbetriebnahmen in der Vergangenheit oft vom letzten Quartal des Vorjahres auf den folgenden Januar verzögert. Schon im Dezember 2024 war jedoch bekannt, dass die neuen EEG-Regelungen statt zum 1. Januar 2025 erst einen Monat später in Kraft treten würden, dementsprechend wird die Inbetriebnahme vieler Anlagen weiter verzögert.
Bundesnetzagentur ändert Auswertungsverfahren für PV-Zubau
Überraschend wurden Methodik und Darstellungsform bei der Auswertung der Melde- bzw. Zubauzahlen geändert. Nur mit großem Aufwand ist zukünftig noch eine Analyse des Zubaus nach den bewehrten Anlagengrößen möglich. Diese wird erschwert durch den Wechsel der Blickwinkel von Anlagengrößen auf Montagekategorien sowie von reinen Fakten zu einer Schätzung der Zubauzahlen durch die Berücksichtigung erwarteter Nachmeldungen mit einem pauschalen Zuschlag von 10 %.
EWS hat umgehend damit begonnen, die Zubauzahlen von Januar und Dezember selbständig so aus den Rohdaten auszufiltern, dass wir weiterhin Analysen des realen Zubaus sortiert nach den bisher üblichen Anlagensegmenten anbieten können. Da der Aufwand relativ groß und die Qualität einiger Datensätze bisher noch ungeklärt ist, konnten in der nachfolgenden Darstellung vorerst nur die beiden letzten Monate angepasst werden. Wir bitten um Verständnis und stellen in Aussicht, ab März wieder Analysen auf Basis der aktualisierten Daten aller zurückliegenden Monate anbieten zu können.
PV-Zubau im Januar mit Licht und Schatten
Fast alle Anlagensegmente bis 1.000 kWp zeigen eine Verbesserung im Vergleich zum Dezember 2024 auf. Vor allem das Gewerbesegment mit einer Leistung von 100 bis 1.000 kWp verzeichnet einen hohen Zubau von über 30 % im Vergleich zum Vormonat. Dass der Januar deutlich unter dem Dezember 2024 bleibt, ist in erster Linie am Anlagensegment über 1.000 kWp Leistung festzumachen. In den vergangenen 12 Monaten wurde der PV-Markt beständig von diesem Segment geprägt, jetzt machte es nur knapp ein Fünftel aller Anlagensegmente aus.
„Nach Rückenwind fühlt sich das noch nicht an,“ räumt Kai Lippert ein, der gemeinsam mit seinem Sohn die Weichen bei EWS wieder auf Wachstum gestellt hat. „Es gibt aber einige Indikatoren, die eine steigende Nachfrage immer wahrscheinlicher machen, unabhängig vom Ausgang der Bundestagswahl. Wir investieren jetzt noch stärker in aktive Vertriebsarbeit.“
Weitere Markt-News
Das Solarspitzengesetz (wir berichteten) hat nach dem Bundestag am 14. Februar nun auch den Bundesrat passiert. Mit einem Inkrafttreten wird für März gerechnet. Die Aussicht auf eine Begrenzung der maximalen Einspeiseleistung auf 60 Prozent der installierten Leistung (gilt für Anlagen von 2 bis unter 100 kWp Leistung ohne Steuerungseinrichtung) könnte hier ein weiterer Faktor sein, der für eine Erhöhung der Eigennutzungsquote spricht.
Für Inbetriebnahmen ab Februar 2025 ist die Einspeisevergütung turnusmäßig um 1,0 % für alle Anlagenklassen gesunken. Die Vergütungssätze bleiben nun für neu in Betrieb genommene Anlagen bis 31. Juli 2025 stabil. Zum 1. August erfolgt dann eine erneute Absenkung um 1,0 %, unabhängig vom Zubauvolumen.
Weitere Auswertungen zur Entwicklung des Zubaus sowie Details zur Einspeisevergütung finden Interessierte unter dem nachfolgenden Link.