Der Photovoltaik-Zubau in Deutschland zeigt sich erneut rückläufig.
Nachdem bereits im August ein Abwärtstrend verzeichnet wurde (wir berichteten), liegt die neu registrierte PV-Leistung im September 2023 laut Zahlen der Bundesnetzagentur bei 919 MWp – und somit erstmalig seit einem halben Jahr wieder unter der Marke von einem Gigawatt.
Der Monatszubau verteilt sich auf eine Gesamtanzahl von 75.146 Anlagen.
Der Rückgang bei der Nachfrage deckt sich damit mit unseren Beobachtungen bzw. den Informationen unserer Kundinnen und Kunden zu ihren jeweiligen Auftragsvorläufen.
Starkes Kleinanlagensegment im September
Den größten Anteil bei der registrierten Leistung konnte das Segment der Anlagen mit 10 – 30 kWp Leistung auf sich vereinen: Über 300 MWp (entspricht ca. einem Drittel der Gesamtleistung im vergangenen Monat) entfiel auf diesen Bereich. An Position zwei mit knapp 239 MWp Leistung folgen die Kleinanlagen mit einer Größe bis zu 10 kWp.
Knapp 585 MWp – und somit das Gros der im September registrierten Anlagenleistung – ist dem für Solarinstallateur/innen besonders wichtigen Anlagengeschäft bis 100 kWp Größe zuzuordnen. Es macht fast zwei Drittel aus. Das Großanlagensegment (Anlagen bis 1 MWp Leistung) kommt auf rund ein Viertel.
Die genaue Verteilung können Sie der Tabelle entnehmen:
Ein Vergleich der beiden großen Anlagenkategorien ist nicht möglich – hier haben sich zum Jahresanfang die Größenklassen geändert.
Ein wichtiger Hinweis: Eventuelle Anpassungen des September-Ergebnisses und auch aller vorangegangenen Monatswerte sind höchstwahrscheinlich. Wie aus der Vergangenheit bekannt, hat die BNA die Zubauzahlen im Nachhinein ausnahmslos nach oben korrigiert. Das Ergebnis für August wurde mit der aktuellen Oktober-Auswertung beispielsweise um 117 MWp erhöht.
Gleichmäßige Verteilung über die bisherigen Quartale
Insgesamt sind laut Auswertung der Zahlen aus dem Marktstammdatenregister im 3. Quartal 2023 (Q3) Anlagen mit einer Leistung von 3,45 GWp zugebaut worden. Dies ist das stärkste Ergebnis, das bisher für diesen Zeitraum über die Jahre registriert wurde. 2022 wurden unseren Berechnungen nach noch weniger als 2 GWp gemeldet.
Im Vergleich der vorliegenden Quartalsergebnisse für 2023 zeigt sich eine gleichmäßige Verteilung des Zubaus: Für Q2/2023 beträgt dieser nach aktueller Datenlage 3,65 GWp und für Q1/2023 3,09 GWp. Saisonale Effekte spielen somit eine untergeordnete Rolle.
Blick auf den Gesamtzubau
Kumuliert beträgt der Jahreszubau 2023 nach neun Monaten 10,187 GWp, verteilt auf etwa 792.000 Solarstromanlagen. Der Zuwachs verteilt sich dabei ganz unterschiedlich auf die jeweiligen Segmente, wie die Tabelle zeigt.
Die von der Politik gewünschte PV-Ausbau für 2023 (avisiert wurden 9 GWp) ist bereits überschritten. Zum Erreichen der ehrgeizigen Solarziele sind jedoch noch einige Anstrengungen erforderlich. Nach aktuellen Auswertungsstand sind laut Bundesnetzagentur Anlagen mit einer Leistung von 77,672 GWp am Netz. Für 2030 sollen es 215 GWp sein.
Weitere Auswertungen, z. B. Informationen zum Zubau nach Bundesland, sowie Details zur Einspeisevergütung finden Interessierte unter den nachfolgenden Links.
Link: Bundesnetzagentur – „Statistiken ausgewählter erneuerbarer Energieträger zur Stromerzeugung - September 2023“ (Stand: 19.10.2023)
Link: Bundesnetzagentur – EEG-Zubauwerte und Fördersätze