Auch im abgelaufenen Jahr hat sich der deutsche PV-Markt weniger stark entwickelt als vom Gesetzgeber gewünscht. Dies geht aus den jüngst veröffentlichten Zahlen der Bundesnetzagentur hervor. Demnach wurden 2015 lediglich 1,497 GWp zugebaut – der angestrebte gesetzliche Zielkorridor von 2,4 – 2-6 GW/a wurde somit um fast ein Gigawatt verfehlt. Im Vergleich zum bereits schwachen PV-Jahr 2014 (1,9 GW neu installierte Leistung) bedeutet dies einen Rückgang von ca. einem Viertel. Die Zahl der neu errichteten Anlagen ging sogar um 32,5 % zurück. Nur in Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Thüringen wurde entgegen des Abwärtstrends mehr installiert als im Vorjahr.
Positiv zu bemerken: Im Dezember lag der Zubau mit ca. 144 MWp über dem Jahresdurchschnitt. Dies ist jedoch auf einen Vorzugseffekt von Anlagen zwischen 100 – 500 kWp zurückzuführen, da ab 01.01.2016 die Direktvermarktungsschwelle auf 100 kWp abgesenkt wurde. Bis zum Jahreswechsel wurden in dieser Anlagenklasse mehr als 330 neue Anlagen mit einer Leistung von rund 77 MWp neu gemeldet. In den Vormonaten (Jan. bis Nov. 2015) lag das durchschnittliche Installationsvolumen in diesem Segment der Anlagen von 100 bis 500 KW bei lediglich rund 19 MWp/Monat.
Unterdessen arbeitet das Bundeswirtschaftsministerium an einer Überarbeitung des EEG. Ein aktualisiertes Eckpunktepapier liegt vor, welches jedoch kaum Schlüsse auf die genaue Ausgestaltung zulässt. Bis zum Sommer soll das Gesetzgebungsverfahren abgeschlossen sein, damit das EEG noch in diesem Jahr in Kraft treten kann. Branchenverbände wie der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) drängen hierbei auf deutliche Verbesserungen der Bedingungen, um eine Trendumkehr zu erreichen.